Die Ölpreise starten aktuell mit leichten Gewinnen in den letzten Handelstag der Woche. Gestern hatten sich die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten, Brent und West Texas Intermediate (WTI), um jeweils rund 2,4 % pro Barrel (159 Liter) aufgrund der steigenden Aussichten auf ein Atomabkommen mit dem Iran verbilligt.
Brent-Rohöl gab um 1,56 Dollar auf 64,53 Dollar pro Barrel nach, WTI ging mit einem Abschlag von 1,53 Dollar bei 61,62 Dollar aus dem Handel. Am frühen Freitagmorgen verzeichnet sowohl die Atlantiksorte Brent als auch US-Rohöl der Sorte WTI aktuell ein Plus von 20 Cent oder 0,3 %.
Hoffnung auf Atomabkommen belastet Ölmärkte
Am Donnerstag hatte neu aufkommender Optimismus hinsichtlich eines möglichen Atomabkommens zwischen den USA und dem Iran Erwartungen wiederbelebt, dass im Falle einer Lockerung der Sanktionen mehr iranisches Öl auf den Weltmarkt kommen könnte. Dies löste neue Sorgen über ein Überangebot aus und setzte die Rohölpreise unter Druck.
Präsident Donald Trump erklärte gestern, die USA stünden kurz vor einem Abkommen mit dem Iran, wobei Teheran den Bedingungen „mehr oder weniger“ zugestimmt habe. Eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle sagte jedoch, es seien noch einige Fragen zu klären.
Zusätzliches iranisches Öl wird Ölangebot erhöhen
Rohstoffanalysten sind sich in ihrer Einschätzung einig, dass ein Atomabkommen mit dem Iran das Angebotsrisiko verringern würde. Sollte das Mullah-Regime seine Ölproduktion nach Aufhebung der Sanktionen steigern, könnte dies den Experten zufolge zu einem zusätzlichen Angebot von maximal rund 400.000 Barrel pro Tag führen.
Auch IEA rechnet mit größerem Ölangebot
Einen bremsenden Effekt auf die Ölpreisentwicklung hatte am Donnerstag zudem die neueste Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA). Diese hob ihre Schätzungen für das weltweite Angebotswachstum bis 2025 um 380.000 Barrel pro Tag an und verwies dabei auf den Fakt, dass Saudi-Arabien und andere OPEC+-Mitglieder dabei seien, ihre Förderkürzungen zurückzunehmen. Die IEA prognostiziert auch für das nächste Jahr einen Überschuss.
Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine beginnen heute
Nachdem gestern die Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Gesandten in Istanbul vertagt worden waren, soll das erste direkte Treffen von Vertretern beider Länder seit drei Jahren heute um 9 Uhr MESZ beginnen.
Quellen zufolge soll es trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei geben. Obwohl ein Durchbruch in diesen Gesprächen alles andere als wahrscheinlich erscheint, blicken die Ölmärkte mit Spannung auf die weitere Entwicklung.
US-Außenminister und Verhandlungsführer Marco Rubio zufolge kann nur ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ein Ergebnis in den Ukraine-Verhandlungen bringen.
Heizöl zum Wochenschluss teurer
Angesichts der festeren Tendenz an den Ölmärkten im frühen Handel, legen hier zu Lande auch die Heizölpreise etwas zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise bei +0,20 bis +0,60 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Donnerstagmorgen.
Source: Futures-Services